Checa über 2012 und seine Lieblingsstrecke
Im Rahmen des Aufbaus zum Miller Motorsports Park Rennen am Montag, den 28. Mai, rufen die Verantwortlichen der Rennstrecke regelmäßig Frage- und Antwortsessions zwischen lokalen Journalisten und den besten SBK Fahrern ins Leben. Der letzte Teilnehmer war kein anderer als Carlos Checa, der unumstrittende König des MMP, was seine Ergebnisse dort betrifft. Dazu ist er natürlich SBK Champion 2011 und fährt für Althea Racing Ducati.
Seine erste Antwort auf die Frage, wo er die Motivation für den Titelkampf 2012 findet - nachdem er 2011 sein langfristiges Ziel erreicht hat - war aufschlussreich. "Es ist wie in jedem Jahr", machte Carlos klar. "Jedes Jahr ist es mein Ziel, mich zu verbessern, als Fahrer und als Mensch. Es war fantastisch, im letzten Jahr zu gewinnen, aber dieses Jahr müssen wir neu starten und die Meisterschaft als neue Herausforderung ansehen, als wäre das letzte Jahr nie passiert. Ich fand meine eigene Entwicklung immer wichtig: Wir hören nie auf zu lernen und ich gehe die Rennen so an - jedes Rennen wird mir etwas Neues zeigen, jedes Rennen hilft mir zu wachsen."
Checa wurde auch danach gefragtt, was er von Ducatis Entscheidung hält, 2012 noch nicht mit der neuen Panigale 1199 anzutreten, die nur in der Superstock verwendet wird. "Ich denke, Ducatis Strategie, die 1199 in der Superstock Meisterschaft zu fahren, bevor sie 2013 in die SBK Meisterschaft kommt ist gut, denn sie gibt ihnen die Chance für mehr Feintuning, wie schon 2007 mit der 1098. Aus persönlicher Sicht fühlte ich mich mit der 1198 2011 sehr gut und zusammen mit dem Bike eroberte ich den SBK Titel - also muss ich zugeben, dass ich ein wenig vorsichtig war, zur 1199 zu wechseln, die ein ganz anderes Motorrad zu sein scheint. Ich habe großartige Dinge darüber gehört, aber ich bin die 1199 bisher nicht gefahren, also kann ich nicht viel darüber sagen, aber von dem, was ich gehört habe, klingt es definitiv nach Potential."
Auch wenn seine SBK 1098R in ihren Grundzügen gleich ist wie 2011 müssen Checa und alle anderen Fahrer auf Zwei-Zylinder-Maschinen laut Regeln Extragewicht mit sich herum fahren. Nachdem das erste Rennwochenende unter den neuen Regeln ablief, war sich Checa nicht zu 100% sicher, welche Rennstrecken mehr Schwieirgkeiten liefern werden als andere, aber er hat eine Vermutung. "Wir hatten immer Probleme mit dem Top-Speed und das ist am wichtigsten auf Rennstrecken mit langen Geraden, also in Monza und Portimao zum Beispiel", sagte Checa. "Das Extragewicht ist natürlich ein Nachteil: Die ganze Philosophie des Rennsports basiert darauf, das Bike so leicht wie möglich zu machen, also sind 6kg mehr als im letzten Jahr selbstverständlich ein Problem. Wir haben ausgewertet, wie wir dieses Gewicht am besten verteilen und das ist alles, was wir tun können."
Nach einem Wochenende mit der neuen Regel, die besagt, dass nur noch ein Bike benutzt werden darf, wurde Checa nach seiner Meinung über diese neue Initiative gefragt, die geschaffen wurde, um Geld zu sparen und den Fahrern am Wochenende mehr Klarheit zu verschaffen. Er erklärte: "Es schafft für die Teams grundsätzlich mehr Arbeit. Ich war sehr skeptisch, als ich das erste Mal über die geplanten Veränderungen hörte. Auch wenn die Idee ist, dass Teams Kosten sparen können, braucht jedes Team noch immer genug Teile, um im Notfall ein "zweites" Bike zu bauen. Vielleicht dachten die Leute, dass die Fahrer dann vorsichtiger fahren würden und es weniger Stürze gibt, aber seht nur, wie viele Stürze es allein auf Phillip Island gab! Also weiß ich nicht genau, wie viel Geld die Teams wirklich sparen. Die Sessions wurden weiter auseinandergelegt, um den Teams die Möglichkeit zu geben, kaputte Motorräder zwischendrin zu reparieren, aber das ist nicht leicht. Ich bin im ersten Rennen auf Phillip Island gestürzt und meine Jungs haben wie verrückt gearbeitet, um mir für das zweite Rennen ein neues Bike hinzustellen."
Über seine besondere Beziehung zum MMP und wie er seinen außergwöhnlichen Erfolg dort noch verbessern könnte, kam Checa zurück auf seine persönliche Einstellung zur Verbesserung mit jedem Schritt. "Wie ich bereits sagte, ich fühle, dass immer Raum da ist, um etwas Neues zu lernen", machte Carlos, der wahre König des MMP in der SBK, deutlich. "Ich mag es zu testen, ob ich mich bei meinen 'persönlichen Rekorden' verbessern kann und das werde ich in Miller in dieser Saison erneut versuchen. Das Extragewicht wird eine Behinderung (wie auf jeder Strecke), besonders vor dem Hintergrund des harten Wettbewerbs in diesem Jahr! Ich gehe grundsätzlich jedes Wochenende so an, dass ich mir selbst einrede, es wäre das erste und dann werden wir sehen, was wir tun können."
